Konzert 2008

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Musik, Gesang und gute Laune - Blasmusik von Böhmisch bis Modern

Unterhaltungsabend am 23. Februar im Marktsaal Rentweinsdorf mit dem
Gesangverein "Liedertafel" Rentweinsdorf (Norbert Weis)
der Weisachtaler Blasmusik (Dmitry Braudo)
und der Blasmusik Kraisdorf (Gerhard Eller)

Einen weiten Bogen von kommerzieller bis konzertanter Musik spannten am Samstagabend rund 90 Sänger und Musikanten bei bei einem Konzert zum Frühling, zu dem die Blasmusik Kraisdorf unter dem Motto „Musik, Gesang und gute Laune“ in den Marktsaal Rentweinsdorf eingeladan hatte. Dass diese Veranstaltung mittlerweile eine „Zugnummer“ geworden ist, freute den Vorsitzenden der Kraisdorfer Musikanten, Herbert Schönmann, schon: über 300 Gäste waren gekommen, der Marktsaal war proppenvoll. 

In einem neuen Auftritt, unterstützt von einigen Sängern aus Reckendorf und dem neuen Dirigenten Norbert Weis, eröffnete der Gesangverein „Liedertafel“ Renweinsdorf den Abend. Die 30 Frauen und Männer sangen in einem Potpourri vornehmlich von Liebe, Sehnsucht und dem beginnenden Frühling. Eine abwechslungsreiche Dynamik entlockte Dirigent Weis dem Chor, der auch das schwer zu singende synkopenhafte „Über den Wolken“ von Reinhard Mey sicher beherrschte.

„In Harmonie vereint“ begannen den Blasmusikteil marschmäßig und gemeinsam beide Blaskapellen, die „Weisachtaler Blasmusik“ unter der Leitung von Dmitry Braudo und die gastgebende Blasmusik Kraisdorf (Gerhard Eller). Beide Kapelle wechselten sich im Lauf des Abends auf den zwei Bühnen ab.  

Die Kraisdorfer hatten viele Lieder mit Gesang und sichtlich zur Freude der Gäste noch mehr Showelementen als in den vergangenen Jahren dabei, zudem war ein Großteil der Instrumente über die Lautsprecheranlage abgemischt; die Weisachtaler dagegen spielten „pur“ und unverstärkt und hatten ein paar hörenswerte Einlagen von Solisten im Programm. So konnte man Elke Pratsch auf dem Altsaxophon bei Procol Harums „A whiter shade of pale“ förmlich singen hören „We skipped the light fandango …“, oder Rüdiger Schorr bei Frank Sinatras „My way“ und – die Kraisdorfer mögen mir verzeihen – beim musikalischen Höhepunkt des Abends, dem „Solistentraum“. Hier standen Tobias Mildenberger (Bariton) und Andreas Pratsch mit dem seltenen Euphonium mitten unter den Gästen und spielten mit wunderbar weichem Ansatz „das“ Duett der Solisten – aber auswendig. Klar, dass eine Zugabe nötig war. Aber auch mit anderen Welthits, wie „Mandy“ und dem südamerikanischen Medley „Latin Gold“ heimsten die Maroldweisacher stürmischen Applaus ein. Weil Stefan Mildenberger seit zwei wochen neuer Vorsitzender ist, hatte ihn Dirigent Baudro eine „besondere Herausforderung“, wie es Moderator Peter Pratsch nannte, auferlegt: er durfte mit der Kapelle auf einem Konzertxylophon spielen, wofür Mildenberger ebenfalls eine „Sonderschicht“ in Sachen Zugabe einlegen musste.

Einen Wermutstropfen gab es doch noch: Der Dirigent der "Weisachtaler Blasmusik", Dmitry Braudo, hört auf. Im Kreis der Musikanten ist er an dem Abend verabschiedet worden. Der ehemalige Vorsitzende der Weisachtaler, Peter Pratsch, dankte dem scheidenden Berufsmusiker und Dirigenten („der einzige Profi hier im Saal“) für die zweieinhalb Jahre Arbeit in Maroldsweisach. Braudo war unter anderem in Russland im Moskauer Staatsorchester, ehe er nach Deutschland auswanderte und nach Bamberg zog. Erst in der vergangenen Woche habe Braudo eine Festanstellung als Berufsmusiker erhalten, weshalb er in Maroldsweisach den Dirigentenstab ablegt. Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden. Zum Dank für seine Arbeit in Maroldsweisach überreichten der neue Vorsitzende Stefan Mildenberger und sein Stellvertreter Ralf Friedrich einige Geschenke an den scheidenden Dirigenten, so das Buch „Rund um den Zeilberg“, eine Flasche Wein, ein T-Shirt mit den Unterschriften der Musikanten und einen Pott. Die Verabschiedungszeremonie hatte auch was Symbolisches: Im Anschluss daran spielten die Weisachtaler den Evergreen „My Way“ von Frank Sinatra.

Die Kraisdorfer Musikanten setzen ihren Focus mehr und mehr auf die böhmisch-mährische Blasmusik. Das betonte auch immer wieder der Sänger und Ansager Elmar Schneidawind. Von „Gruß an Böhmen“ über „Wir Freunde feiern böhmisch“ bis zum „Böhmischen Geburtstagsgruß“ waren die - böhmischen - Blasmusikhits vertreten. Trotzdem hatten die Kraisdorfer einige kommerzielle Knaller in ihren Reihen, so ein Medley aus den frühen siebziger Jahren von Les Humphries, als „Old man Moses“ durch „Kansas City“ schlenderte und es ihn anschließend nach „Mexico“ zog. Und skandinavisch-deutsch wurde es mit den Liedern von Gitte Haennig, Wencke Myrhe und Siw Malmquist. Begeistert klatschten die Zuschauer mit, als die Mädchen der Blasmusik zum „knallroten Gummiboot“, „Beiß´nicht gleich in jeden Apfel“ oder „Ich will `nen Cowboy als Mann“ kostümhaft kokettierten. Einen Sonderapplaus erhielt „Youngster“ Lukas Schneidawind, der die Triangel bei einem Strauß-Potpourrii taktsicher erklingen ließ.

Bei der Blasmusik Kraisdorf hat Vanessa Köhler die D1-Prüfung für Querflöte des Nordbayerischen Musikbundes bestanden. Dazu gratulierten der stellvertretende Vorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes, Peter Detsch  und überreicht ihr die Urkunde. Im Zeichen des Elektronikzeitalters gebühre den Blasmusikkapellen aufrichtiger Dank, wenn sie sich der Ausbildung junger Leute widmeten, sagte er. Als Gratulanten gesellten sich Ausbilder Bernhard Rippstein und Vorsitzender Herbert Schönmann dazu.

Dazu gab es noch einige Einlagen als Rahmenprogramm. So erhielten die Nachwuchsmusikanten der Blasmusik Kraisdorf blaue T-Shirts überreicht, die sie sich sogleich überzogen. Dankesworte und blumenhafte Grüße gab es von den Kraisdorfern an Vorsitzenden Herbert Schönmann und dessen Frau Birgit, sowie an Dirigent Gerhard Eller und dessen Frau Gerda. Damit wollte sich, so Elmar Schneidawind, die Kapelle auch einmal öffentlich für ihren Einsatz bedanken. 

Gemeinsam spielten beide Kapellen nach vier Stunden „Musik, Gesang und gute Laune“ die beiden Märsche „Auf Wiederseh’n bei Blasmusik“ und den „Frankenlied-Marsch“, bei dem die Gäste zum Abschluss mitsingen durften.

Zu Beginn des Konzerts hatten die beiden Bürgermeister Willi Sendelbeck, Rentweinsdorf, als Gastgeber, und Hermann Martin von der Gemeinde Pfarrweisach Grußworte an die Gäste gerichtet. alc

   
Blick in den Saal   Der Gesangverein Rentweinsdorf  
   
Das Klarinetten- und Saxofon-Register der Weisachtaler, mit Querflöte.   Die "hinteren Reihen" der Weisachtaler.  
       
   
Feuchte Augen für Blasmusikfans: das tiefe Blech der Kraisdorfer mit zwei Bässen, drei Posaunen.   Gemeinsam in Musik vereint:
die Blasmusik Kraisdorf (rechts) und die Weisachtaler Blasmusik
 
   
Böhmisch auf ewig - die Blasmusik Kraisdorf   ... dreimal hoch - Lukas, der Triangel-Champion  
   
Erfolgreicher Nachwuchs: Vanessa Köhler (2. von rechts) mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des NBMB, Peter Detsch (rechtssowie Ausbilder Bernhard Rippstein und Vorsitzenden Herbert Schönmann (von links).   Dirigent Dmitry Braudo (Mitte) ist bei den Weisachtalern verabschiedet worden. Ihn dankten der neue Vorsitzende Stefan Mildenberger (links) und sein Stellvertreter Ralf Friedrich und überreichten zum Dank und als Anerkennung einige Geschenke an den scheidenden Dirigenten.  
Fotos: Simon Albrecht      

 

 

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